Die Spielmechaniken bilden das Grundgerüst eines jeden Games. Sie stehen für gewisse Regeln und geben vor, was im Spiel alles möglich ist und wie bestimmte Ziele erreicht werden können. Oft kommt es dabei weniger darauf an, wie viele Mechaniken es gibt oder wie umfangreich diese sind, sondern wie sie sich gegenseitig ergänzen und kombinieren lassen. Des Weiteren können bereits wenige spezielle Mechaniken ein Spiel prägen und aus ihnen etwas einzigartiges machen.
Die fünfte Bewertungskategorie konzentriert sich daher auf die Spielmechaniken in den Spielen. In diesem Artikel wird ausführlich erklärt, auf was es bei der Bewertung ankommt und welche Schwerpunkte in dieser Bewertungskategorie gesetzt werden. Diese Kategorie zählt außerdem zu den Standard-Bewertungskategorien, weshalb sie auch bei jedem Spiel zum Einsatz kommt.
1. Bewertungskriterien für die Spielmechaniken
Zu den wichtigsten Punkten in dieser Bewertungskategorie zählen sämtliche Mechaniken, die jegliche Art der Fortbewegung im Spiel ermöglichen. Ob man sich nun ausschließlich zu Fuß durch die Spielwelt bewegen kann (hierzu zählen auch klettern und springen) oder zusätzlich noch mit der Hilfe von verschiedenen Fahrzeugen wie Autos, Motorräder, Panzer, Flugzeuge, Jetpacks, Schiffe, U-Boote usw. von A nach B kommt, hier wird alles genauestens untersucht. Außerdem zählen zu diesem Punkt auch noch jegliche Art von Reittieren und alle anderen Formen der Fortbewegung.
Des Weiteren spielen hier verschiedene Kampfmechaniken und alles rund um das Thema Waffen eine große Rolle. Vor allem bei einem Shooter verlagert sich der Fokus speziell auf die Schusswaffen. Wobei hier wiederum Dinge wie die Anzahl der verfügbaren Waffen, das Handling und weitere Eigenschaften dieser und noch mögliche Anpassungen bzw. Erweiterungen entscheidend sind. Haben solche Modifikationen dann nicht nur einen kosmetischen Aspekt, sondern beeinflussen auch bestimmte Werte wie verursachter Schaden oder effektive Reichweite, wird das ebenfalls in der Bewertung berücksichtigt.
Ein weiterer Punkt befasst sich mit den Sammelobjekten. Hierbei wird auf zwei Dinge besonders geachtet. Als Erstes kommt es auf die verschiedenen Typen von Sammelobjekten an (Dokumente, Comics, Briefe, Waffen, Ausrüstung usw.) und ob diese im Spiel auch Sinn machen bzw. wie sie den Spieler für das Sammeln belohnen.
Als Zweites kommt es auf die Anzahl der Sammelobjekte an. Handelt es sich um sinnvolle Sammelobjekte, die einen echten Mehrwert bieten wie z.B. neue Waffen oder nützliche Informationen, sammelt man gerne auch mal sehr viele davon. Wenn die Sammelobjekte allerdings nur als Lückenfüller in einer großen und ansonsten leeren Spielwelt dienen und einem dazu noch wenig bis nichts bringen, kann es dagegen schnell nervig werden, wenn man sie alle sammeln muss.
Viele Games besitzen mittlerweile ein Levelsystem für die unterschiedlichsten Dinge. Dabei werden dann der eigene Charakter, die verwendeten Waffen, bestimmte Fähigkeiten oder auch einfach nur der Account gelevelt, um so verschiedene Sachen freizuschalten oder um einen gewissen Fortschritt anzuzeigen.
In diesen Fällen wird geprüft, ob das verwendete Levelsystem auch wirklich sinnvoll ist und zum Spiel passt. Erhält man bspw. neue Fähigkeiten oder frei verteilbare Punkte für diese oder werden generell nützliche Sachen freigeschaltet, motiviert einen das eher und macht auch deutlich mehr Sinn, als einfach nur ein neues Rangabzeichen zu erhalten oder kosmetische Dinge, die im Grunde keiner braucht oder will.
Auch Tutorials und ähnliche Mechanismen, die dem Spieler neue Fähigkeiten oder gewisse Abläufe im Spiel erklären, gehören zu dieser Bewertungskategorie. Besonders wichtig ist hierbei die Art und Weise, wie neue Mechaniken vorgestellt werden bzw. wie man als Spieler an veränderte Situationen (z.B. ein neuer Gegnertyp, neue Waffen, neue Fähigkeiten usw.) herangeführt wird. In manchen Fällen reicht bereits ein simpler Text oder auch ein kurzes Video, um eine neue Mechanik zu erklären, und manchmal macht es einfach mehr Sinn, die Spielwelt so zu gestalten, dass man nur durch die Anwendung der neuen Spielmechanik im Level vorankommt.
Im weiteren Fokus stehen alle käuflichen Dinge und allgemein das gesamte Wirtschaftssystem. Eine große Auswahl an Waffen, Ausrüstung, Fahrzeugen usw. macht zwar einen guten Eindruck, bringt einem als Spieler aber nur wenig, wenn man sich nichts davon leisten kann, ohne vorher Stunden mit dem Farmen der benötigten Währung verbracht zu haben.
Genauso wenig Sinn macht es allerdings, wenn man bei einer normalen Spielweise so viel Geld erhält, dass man irgendwann nicht mehr weiß wohin damit und so eventuell auch noch andere Mechaniken wie das Sammeln von Ressourcen oder Jagen von Tieren hinfällig werden, da man sich sowieso alles leisten kann. Auch das kann sich negativ auf das Spielerlebnis und den Spielspaß auswirken. Wie in der echten Wirtschaft ist hier eine gute Balance von entscheidender Bedeutung.
Die Definition des Schwierigkeitsgrads ist ebenfalls ein wichtiger Punkt in dieser Bewertungskategorie. Hier wird untersucht, was die Schwierigkeit überhaupt ausmacht und wie sich die Erhöhung bzw. Erniedrigung im Spiel auswirkt. Werden bei einem höheren Schwierigkeitsgrad die eigenen Werte wie Lebenspunkte nur verringert oder machen die Waffen der Gegner nur mehr Schaden, hat das nichts mit einer erhöhten Schwierigkeit zu tun. Vielmehr handelt es sich hierbei um eine billige Methode, für mehr Frustration beim Spieler zu sorgen.
Eine echte Steigerung der Schwierigkeit wäre dagegen, wenn sich bspw. die KI der Gegner verbessert, die Spielwelt einem spürbar weniger Ressourcen zur Herstellung von Gegenständen bietet oder man sein eigenes Vorgehen bei Missionen und anderen Aufgaben anpassen muss, da man mit stumpfsinniger Gewalt nicht (mehr) weiterkommt. Auch eine Anpassung der Spielwelt wäre hier denkbar. So könnten sich bei einer erhöhten Schwierigkeit gefährliche Tiere in einem bestimmten Bereich aufhalten oder einzelne Zugänge zu einem Gebäude plötzlich versperrt oder auch besser bewacht sein.
2. Zusammenfassung in Stichpunkten
Hier werden alle Schwerpunkte und Kriterien dieser Bewertungskategorie noch einmal zusammengefasst und kompakt in Stichpunkten aufgelistet. Alle hier aufgeführten Dinge müssen dabei nicht zwangsläufig in jedem Spiel enthalten sein. Fehlen bestimmte Inhalte, werden diese bei der Bewertung einfach weggelassen, was sich aber nicht negativ auf die Gesamtwertung auswirkt.
Bewertungskriterien für die Spielmechaniken:
- Jegliche Art der Fortbewegung (laufen, fahren, fliegen, schwimmen usw.)
- Kampfmechaniken (mit und ohne Waffen)
- Schussmechaniken und Waffen allgemein
- Sammelobjekte (Typ, Anzahl, sinnvoll usw.)
- Alle Arten von Levelsystemen
- Anpassungsmöglichkeiten (Charakter, Waffen, Autos usw.)
- Tutorials und andere Hilfestellungen
- Wirtschaftssystem und Ähnliches
- Definition und Änderung des Schwierigkeitsgrads
- Sämtliche Interaktionsmöglichkeiten im Spiel
- Events und andere Ereignisse
Im nächsten Artikel wird die sechste Standard-Bewertungskategorie Spielwelt / Maps vorgestellt und deren Schwerpunkte bei der Bewertung ausführlich erklärt.
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