In diesem Artikel wird das Spiel Just Cause 4 besprochen, welches für diese Bewertung in der digitalen Version im Rahmen einer PlayStation Plus-Mitgliedschaft auf einer normalen PS4 gespielt wurde.
Wie immer müssen hier aufgeführte Fehler, Probleme und sonstige Auffälligkeiten im Spiel nicht zwangsläufig auch bei anderen auftreten, da es sich ebenso um Sonderfälle handeln könnte. Außerdem werden mögliche Unterschiede zwischen den verschiedenen Plattformen außer Acht gelassen.
Das Spiel wurde im Dezember 2020 gespielt bzw. getestet, weshalb die nachfolgende Bewertung lediglich eine Momentaufnahme dieses Zeitraums darstellt. Nachträglich vorgenommene Veränderungen im Spiel oder zusätzliche Inhalte werden also nicht weiter berücksichtigt.
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1 Einzelwertungen
1.1 Grafik und Sound

Aus grafischer Sicht ist in Just Cause 4 definitiv noch Luft nach oben, denn die Grafik ist nicht wirklich herausragend, sondern eher solides Mittelmaß. Schaut man hier und da etwas genauer hin, springen einem dann auch immer wieder schlecht aufgelöste Texturen ins Auge. Dazu kommen noch manche Objekte, die offensichtlich mal wieder viel zu groß skaliert wurden – was sich gut an den Texturen erkennen lässt. Allerdings muss ich auch zugeben, dass einige dieser Texturen zumindest manchmal von guten Normal Maps kaschiert werden.
Sieht man sich die 3D-Modelle genauer an, lässt sich ein gewisser Minimalismus erkennen. Bei den meisten dynamischen Objekten wie Fahrzeugen, Personen und Tieren hält es sich noch in Grenzen, bei den restlichen Objekten hätten dagegen ein paar Polygone mehr nicht geschadet. Denn immer wenn ich Rohre sehe, deren Rundungen im Spiel aus nur sechs Kanten bestehen, kann ich immer wieder nur den Kopf schütteln. Dasselbe gilt ebenfalls für Bahnschienen, bei denen es sich lediglich um eine Textur auf dem Terrain handelt.
Die Partikeleffekte im Spiel sind dagegen allesamt sehr gut. Vor allem die Explosionen und Feuer zählen zu den visuellen Highlights, an denen man sich nicht sattsehen kann. Und auch die dazugehörigen Sounds sind sehr eindrucksvoll, denn die Wucht einer Explosion lässt sich gut am Geräusch wahrnehmen. Dazu kommen noch die hörbaren Unterschiede von nahen und weit entfernten Explosionen, die zusammen mit den visuellen Effekten einfach unschlagbar sind.
Beim Sound Design gibt es dagegen noch Verbesserungspotenzial in manchen Bereichen. Bspw. wirken die Motorensounds – vor allem bei den Sportwagen – bei der maximalen Geschwindigkeit unrealistisch, da die Drehzahl immer wieder etwas abfällt und dann wieder ansteigt, obwohl die Geschwindigkeit konstant bleibt. Dazu kommt dann noch ein komisches und recht nerviges Geräusch, welches einfach nicht zum Gesamtbild passt, wenn man mit einem beschädigten Fahrzeug fährt.
Zum Schluss muss aber noch die durchgehend schöne Hintergrundmusik erwähnt werden, die das Spielerlebnis vor allem in ruhigen Momenten abrundet. Besonders beim Erkunden unterstreicht die Musik den paradiesischen Gesamteindruck, welcher bereits durch die schöne Spielwelt generiert wird.
1.2 Steuerung und Eingaben

Die Steuerung lässt sich zwar nicht anpassen bzw. verändern, da sie aber sehr intuitiv ist – weil sie bspw. geltende Standards einhält und sie auch keine komplizierten Tastenkombinationen aufweist – ist das auch nicht unbedingt notwendig.
Beim Tauchen ist die Steuerung ziemlich schlecht und auch ungenau. Zunächst einmal gibt es keine Tasten zum Auf- und Abtauchen, weshalb alles mit den Analogsticks gesteuert werden muss. Außerdem lässt sich die Kamera nicht frei bewegen, da die Tauchrichtung ausschließlich durch die Blickrichtung der Kamera bestimmt wird.
Schwingt man sich auf das Dach eines fahrenden Fahrzeugs und steigt dann in dieses ein, kommt es relativ oft vor, dass sich dieses Fahrzeug mehrere Sekunden lang nicht lenken lässt. Man kann dann nur beschleunigen und bremsen, aber nicht nach links oder rechts lenken. Das ist nicht nur nervig, weil man dadurch ständig mit anderen Fahrzeugen und Objekten kollidiert, sondern auch, weil es eben nur sporadisch vorkommt – und vor allem dann, wenn man es am wenigsten gebrauchen kann.
Beim betätigen des Kletterhakens, Fallschirms und Wingsuits kommt es außerdem immer wieder zu teils deutlichen Verzögerungen zwischen der Eingabe und der Ausführung der entsprechenden Aktion. Diese Verzögerungen treten allerdings unabhängig von der aktuellen Situation im Spiel auf, denn sie kommen in hektischen Kämpfen genauso oft vor wie beim schlichten Erkunden.
1.3 Interface und Menüs

Beim Interface auf Minimalismus zu setzen, um die Sicht des Spielers nicht unnötig zu versperren, ist grundsätzlich immer eine gute Idee. In diesem Fall wäre ein etwas umfangreicheres Interface aber besser gewesen. Eine fehlende Anzeige für Lebenspunkte kann man in den meisten Situationen zwar noch verkraften – eine fehlende Minimap jedoch nicht.
Mit einer Minimap wäre einem nämlich nicht nur die Orientierung deutlich leichter gefallen, mit ihrer Hilfe hätten auch die ganzen Nebenaktivitäten, welche ansonsten erst über das Menü gesucht und aktiviert werden müssen, in der Nähe angezeigt werden können. Auch einen künstlichen Horizont hätte man in der Minimap leicht integrieren können (wie es in anderen Spielen auch der Fall ist), um schwierige Manöver mit Flugzeugen in der Luft und das Fliegen allgemein zu erleichtern.
Zu den positiven Aspekten in dieser Kategorie zählt dagegen, dass Just Cause 4 mit wenigen Menüs auskommt, die aber nicht überladen wirken oder so mit Informationen vollgestopft sind, dass sie einen damit erschlagen. Auch die Navigation in und zwischen den Menüs ist sehr gut und hat nie zu Problemen geführt.
1.4 Technische Umsetzung

Während meiner gesamten Spielzeit ist Just Cause 4 kein einziges Mal abgestürzt und hat sich auch nie aufgehängt. Im Bereich der Framerate gibt es nur wenige Probleme, denn diese bleibt in den meisten Situationen stabil. Nur bei größeren Gefechten mit mehreren Gegnern kommt es gelegentlich zu heftigen Rucklern und Aussetzern, die dann allerdings auch einige Sekunden andauern können.
Ein großes Manko stellt die KI im Spiel dar, denn diese ist in den seltensten Fällen wirklich intelligent. Das fängt bei den Verbündeten an, von denen man am Boden regelmäßig über den Haufen gefahren wird und die einem auch in der Luft immer wieder mit ihren Hubschraubern in die Quere kommen – oder einen sogar damit rammen. Bei den Gegnern verhält es sich übrigens ähnlich, nur das hier noch Jets und Drohnen hinzukommen – was das Ganze noch viel nerviger macht.
Aber auch Passanten und Autofahrer verhalten sich oft ziemlich fragwürdig und dämlich. Immer wieder lassen sich bspw. Autos beobachten, die aus dem Nichts Unfälle verursachen oder durch Zäune und Leitplanken fahren, Boote, die mit anderen Booten zusammenstoßen, oder Passanten, die sich an ungewöhnlichen Orten aufhalten. Am besten ist es aber, wenn man im Gegenverkehr unterwegs ist und fast alle anderen Fahrzeuge so ausweichen, dass sie einen rammen.
Bei der Physik gibt es ebenfalls erhebliche Schwächen – besonders bei der Fahrphysik. Das Problem: Sämtliche Fahrzeuge fühlen sich so an, als würden sie kaum etwas wiegen (sogar die Panzer). Dadurch leidet vor allem das Fahrgefühl, denn regelmäßig bleibt man mit seinem fahrbaren Untersatz auch an kleinen Objekten wie Steinen, abgebrochenen Ästen, Teilen von anderen Fahrzeugen oder Gegnern hängen – oder man steckt gleich komplett fest.
Andere Kleinigkeiten haben zwar weniger Einfluss auf das Spielerlebnis, zeigen aber ebenfalls Schwächen in der technischen Umsetzung auf. So gibt es bspw. immer wieder falsch gesetzte oder fehlende Collider an verschiedenen Objekten, die einen negativ beeinflussen können. Des Weiteren sieht man manchmal verschiedene Fahrzeuge, die nach dem Spawnen entweder halb im Boden stecken oder ein paar Meter darüber schweben.
1.5 Spielmechaniken

Da viele Spielmechaniken sehr gut umgesetzt wurden, gibt es in dieser Kategorie eigentlich nur Kleinigkeiten zu beanstanden. Das Gunplay bspw. ist hervorragend und teilweise besser als bei so manchem Shooter. Und die Kombination von Greifhaken, Wingsuit und Fallschirm gehört definitiv zu den Highlights im gesamten Spiel.
Das liegt vor allem auch daran, dass diese Werkzeuge nicht nur für kreative Angriffe oder zur schnellen Flucht eingesetzt werden können, sondern einem auch eine sehr hohe Mobilität bei der Erkundung bieten. Des Öfteren bin ich mit dem Wingsuit und Fallschirm auch einfach nur durch die Gegend geglitten, da es fast schon etwas Meditatives hat.
Die schrittweise Befreiung der Spielwelt, indem Frontlinien durch gewisse Aktionen immer weiter verschoben werden, ist ebenfalls gut umgesetzt. Vor allem auch, dass sich weitere Gebiete nur dann befreien lassen, wenn an ihnen eine aktive Front besteht. Das wirkt sehr realistisch und gefällt mir persönlich wirklich gut.
Weniger gut gefällt mir dagegen, dass Nebenaktivitäten wie Tempo-, Fahrzeug- und Wingsuit-Stunts erst auf der Weltkarte aktiviert bzw. ausgewählt werden müssen, um sie in der Spielwelt sehen und absolvieren zu können. Auf diese Weise fällt es einem ziemlich schwer, die Aktivitäten spontan in Angriff zu nehmen, da man vorher ständig die Karte prüfen muss, ob potenzielle Stunts in der Nähe sind.
Auch wurde bei den Stunts in Just Cause 4 scheinbar nur darauf gesetzt, dass möglichst viele von ihnen im Spiel vorkommen. Denn wenn man mit einem bestimmten Fahrzeug durch einen Checkpoint fahren bzw. springen soll, sich das erforderliche Fahrzeug aber direkt neben besagtem Checkpoint befindet, stellt das für mich weder in der Durchführung der Aufgabe eine Herausforderung dar noch in der Beschaffung des Fahrzeugs.
Ein weiteres Manko stellt die fehlende Fähigkeit oder Mechanik dar, umgestürzte Fahrzeuge wieder auf die Räder zu drehen, während man sich noch im Fahrzeug befindet. Stattdessen muss das mit dem Zugmotor oder irgendwie anders bewerkstelligt werden. Besonders bei Missionen, die man mit einem vorgegebenen Fahrzeug absolvieren muss oder in denen Zeitdruck herrscht, ist das sehr nervig und führt oft zu unnötigen und ansonsten leicht vermeidbaren Neustarts.
1.6 Spielwelt

Die gesamte Spielwelt ist wirklich schön und sehr malerisch – dazu ist sie sehr groß und bietet obendrein auch noch mehrere Klimazonen. Diese reichen von tropischen Wäldern und schönen Sandstränden über große Wüsten und Felslandschaften bis hin zu schneebedeckten Bergketten und Gipfeln. Trotz seiner Größe besitzt die Spielwelt aber keine toten Bereiche, in denen weit und breit nichts zu finden ist (also reine Lückenfüller).
Da neben den vielen Fahrzeugen auf den Straßen und auf dem Wasser auch in den Städten und kleineren Dörfern stets viele Passanten zu sehen sind, wirkt alles sehr lebendig und dynamisch. Des Weiteren können in den nicht urbanen Gebieten immer wieder Wildtiere, Badegäste, Camper, Bauarbeiter und andere Personen gefunden und beobachtet werden.
Neben statischen und nicht zerstörbaren Objekten beinhaltet die Spielwelt von Just Cause 4 überraschend viele bewegliche und zerstörbare Objekte. So können bspw. manche Steine und Felsen, einige Bäume und auch Leitplanken mithilfe von Autos oder Waffen zerstört werden. Aber auch Objekte wie Schiffscontainer und andere große Behälter – und sogar Teile von Gebäuden und anderen Bauten – lassen sich bewegen bzw. zerstören.
Grundsätzlich gibt es auch in dieser Kategorie nur Kleinigkeiten zu beanstanden, jedoch zeugen gerade diese Kleinigkeiten von einem fehlenden Auge fürs Detail, zu niedrigen Qualitätsstandards oder davon, dass manches einfach ignoriert wurde. Denn manchmal lassen sich statische Objekte finden, die teilweise oder sogar komplett in der Luft schweben. Des Weiteren können auch immer wieder Stellen gefunden werden (vor allem in einer bestimmten Basis), bei denen einzelne Felsen durch die Betonwände ragen. Das ist dann nicht nur nicht realistisch, sondern sieht auch noch seltsam aus.
Ich bin mir nicht sicher, wie die Spielwelt erstellt wurde, gehe aber davon aus, dass zumindest teilweise prozedurale Techniken eingesetzt wurden – ohne dabei im Nachhinein die Ergebnisse zu prüfen. Zumindest würde das die Gegebenheiten einigermaßen erklären. Es sei denn, die Artists und Tester sind alle blind (denn vieles ist wirklich sehr leicht zu sehen), der Zeitdruck hat mal wieder seinen Tribut gefordert oder – und das wäre am schlimmsten – es war ihnen einfach egal.
1.7 Trophäen

Dass sich verpasste oder ausgelassene Trophäen auch nach der Story noch erspielen lassen, bringt Just Cause 4 in dieser Kategorie definitiv einige Pluspunkte. Und auch die Tatsache, dass sich alle Trophäen freigeschaltet haben, es also aus technischer Sicht zumindest hier keine Probleme gibt, wird als positiv gewertet.
Des Weiteren gefällt mir die Verteilung der Trophäen sehr gut. Zwar machen die Bronze-Trophäen über die Hälfte der insgesamt 34 Trophäen aus, trotzdem bilden die fünf Gold-Trophäen und acht Silber-Trophäen noch einen guten Kontrast. Zusätzlich haben gerade diese Trophäen auch einen gewissen Wert, da man im Spiel einiges dafür tun muss.
Neben den gängigen Trophäen, welche man üblicherweise für das Absolvieren von bestimmten Missionen bzw. Aufgaben im Spiel oder durch einen gewissen Fortschritt in der Story erhält, bietet Just Cause 4 auch noch ziemlich lustige und ungewöhnliche Trophäen, die erspielt werden wollen.
Da wäre bspw. die Trophäe „Feiglingsspiel“, bei der man mit dem eigenen Flugzeug in der Luft mit einem anderen Flugzeug zusammenstoßen soll, oder die Trophäe „Kuh-muh-flage“, bei der man mit der Kuhknarre zehn Gegner in Kühe verwandeln muss. Dabei hat besonders die letzte Trophäe sicherlich das Zeug dazu, einem für längere Zeit im Gedächtnis zu bleiben, da sie an Albernheit kaum zu übertreffen ist (im positiven Sinn natürlich).
1.8 Spielspaß

Wie bereits bei den Spielmechaniken erwähnt zählen der Greifhaken, Wingsuit und Fallschirm zu den besten Mechaniken im Spiel – dementsprechend bringen sie auch jede Menge Spaß und Unterhaltung. Vor allem aber sind diese Werkzeuge so vielseitig einsetzbar, dass man dafür immer wieder neue Anwendungsmöglichkeiten und Einsatzgebiete findet.
Mit dem Greifhaken lassen sich bspw. fahrende Autos ziemlich schnell und spektakulär stoppen, wenn man das eine Ende am Fahrzeug befestigt und das andere auf dem Boden. So lassen sich dann sogar Hubschrauber von Himmel holen und gezielt in Häuser stürzen. Des Weiteren kann der Greifhaken dazu genutzt werden, um in Kombination mit dem Fallschirm z. B. einen Berg zu erklimmen.
Was mir in Just Cause 4 besonders aufgefallen ist (und ich auch immer sehr unterhaltsam gefunden habe), ist die dynamische Spielwelt und wie manches miteinander interagiert. Bspw. wird an den Fronten der bereits befreiten und noch besetzten Gebiete teilweise sehr heftig gekämpft. Und auch innerhalb der Gebiete kommt es immer wieder zu Auseinandersetzungen zwischen den Verbündeten und der gegnerischen Fraktion.
Auch wie sich manche NPCs bzw. Fahrzeuge verhalten (vor allem wenn sie sich ziemlich dämlich anstellen oder Unfälle verursachen), kann sehr unterhaltsam sein und allein durch das Zuschauen viel Spaß bereiten. Solche Dinge tragen außerdem dazu bei, dass die Spielwelt auch insgesamt authentischer und lebendiger wirkt, was wiederum mehr Spielspaß bringt.
Trotz alledem drücken manche Dinge und Schwächen im Spiel – bspw. die schlechte Physik und schwache KI – den Spielspaß stellenweise etwas nach unten. Das hält sich zwar sehr in Grenzen, kann aber trotzdem nicht ignoriert werden.
Auf unserem YouTube-Kanal findest du zusätzlich eine große Auswahl von Videos zu den hier veröffentlichten Spiele-Tests. Außerdem werden dort auch immer wieder kurze Clips und noch andere Videos zu weiteren Spielen und ähnlichen Themen hochgeladen. Schau also auch unbedingt auf YouTube vorbei!
1.9 Story und Spieldauer

Allgemein bietet die Story von Just Cause 4 nichts wirklich Neues und ist so oder so ähnlich wohl schon in etlichen anderen Spielen vorgekommen. In diesem Fall tritt man als einzelne Person – mit der Hilfe einer kleinen Gruppe von Verbündeten, die mit der Zeit aber immer größer und stärker wird – gegen eine zunächst übermächtige Fraktion an.
Die wahre Stärke der Story liegt jedoch in ihren gewaltigen und ziemlich coolen Missionen. Wo sonst wird ein Kampfboot mit einer gestohlenen Ionenspule ausgerüstet, die in der Lage ist, die elektrische Energie von Blitzen zu absorbieren und dann selbst Blitze zu verschießen, um damit die gegnerischen Anlagen zu zerstören. Und in einem anderen Fall steuert man eine riesige Kanone, welche auf einem fahrenden Zug montiert ist und mit der man sich den Weg zum Ziel freischießen muss – um nur ein paar Beispiele zu nennen.
Für die Filmemacherin Garland kann man im Spiel einige Missionen erledigen, welche – laut eigenen Aussagen – verschiedene Szenen in ihrem neuesten Film darstellen sollen. Da angeblich immer alles gefilmt wird, bin ich auch davon ausgegangen, dass man am Ende der letzten Aufgabe etwas davon zu Gesicht bekommt – ein paar Ausschnitte, einen Trailer oder etwas Ähnliches. Vor allem auch, weil die letzte Mission darin besteht, den fertigen Film zur Premiere zu bringen. Zwar haben die Missionen selbst viel Spaß gemacht, trotzdem war dieses Ende ziemlich enttäuschend und nicht wirklich zufriedenstellend.
Zum Schluss muss noch das Erscheinungsbild der verbündeten Armee erwähnt werden, bei dem ich etwas gespalten bin. Ich verstehe zwar die Idee bzw. die Absicht dahinter (glaube ich zumindest), trotzdem kann ich diese Kämpfer nicht wirklich ernst nehmen. Die bunten Fahrzeuge der verbündeten Truppen – überhaupt das ganze Konzept mit den vielen Farben – wirken einfach zu übertrieben, sodass sie eher wie ein Haufen Hippies wirken, die selbst nichts auf die Reihe bekommen.
1.10 Waffen und Fahrzeuge

Mit weit über 100 verschiedenen Waffen und Fahrzeugen ist die Bewertung dieser in einer eigenen Kategorie fast schon unumgänglich. Bei den Waffen stechen dabei besonders drei Exemplare heraus. Das wäre einmal das Schienengewehr, welches massiven Schaden bereits mit nur einem Schuss anrichtet, das Windgewehr, mit dem sich Personen und sogar ganze Autos oder auch Hubschrauber aus dem Weg schubsen lassen, und das Blitzgewehr, das – wie der Name schon vermuten lässt – Blitze verschießen kann.
Bei den Fahrzeugen gilt: Für nahezu jedes Vorhaben – und jede Schandtat – im Spiel steht mindestens ein passendes Exemplar zur Verfügung.
- Du willst schnell von A nach B kommen? – Nimm einen Sportwagen oder ein Motorrad.
- Du willst noch schneller von A nach B kommen? – Nimm einen Hubschrauber oder einen Jet.
- Du willst Sachen durch die Luft werfen? – Nimm den Kran am Boden oder den Himmelskran (ein Transporthubschrauber).
- Du willst deinen Gegnern so richtig einheizen? – Nimm einen Panzer oder den schwer bewaffneten Belagerungsheli.
- Du willst dich auf dem Wasser entspannen? – Nimm ein Segelboot oder eine Jacht.
Dass sich die verschiedenen Waffen und Fahrzeuge per Lufttransport schnell und einfach an nahezu jede Position liefern lassen, rundet das Ganze zusätzlich noch ab. Auf diese Weise muss man bestimmte – und eher seltene – Exemplare nicht erst lange Suchen, sondern kann sie sich direkt bringen lassen und sofort damit loslegen.
Abschließend muss noch das wohl skurrilste und lustigste Vehikel im Spiel hervorgehoben werden: das Quietsche-Entchen. Es handelt sich hierbei um ein Wasserfahrzeug, welches sich am ehesten mit einem Jetski vergleichen lässt, aber eben die Form einer gelben Ente hat. Außerdem kann man damit während der Fahrt springen und dadurch auf jeden Fall eine Menge Spaß haben.
2 Gesamtwertung
In der Gesamtwertung werden die erreichten Punkte in allen Kategorien noch einmal übersichtlich zusammengefasst und grafisch dargestellt. Auf diese Weise lassen sich die Stärken und Schwächen des Spiels Just Cause 4 leicht auf einen Blick erkennen.

Welche Erfahrungen hast du mit Just Cause 4 gemacht? Stimmst du den Aussagen und dem Endergebnis in diesem Test zu oder eher nicht? Hast du vielleicht eigene Kritikpunkte, die hier noch nicht erwähnt wurden? Schreib deine Meinung gerne in die Kommentare.