Dieses Mal steht das Rennspiel DIRT 5 (*) auf dem Prüfstand. Für den folgenden Test wurde die digitale Version gespielt, welche im Rahmen einer PS Plus-Mitgliedschaft für die PlayStation 4 erhältlich war.
Getestet wurde dieser Titel im Januar 2022. Aus diesem Grund stellt die nachfolgende Bewertung lediglich eine Momentaufnahme dieses Zeitraums dar. Dinge wie nachträgliche Verbesserungen der Performance oder zukünftige Inhalte in Form von DLCs werden hier nicht weiter berücksichtigt.
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Wie immer gilt: Die in diesem Artikel beschriebenen Fehler und Probleme müssen nicht zwangsläufig auch bei anderen Spielern auftreten. Es könnte sich dabei ebenso um Sonderfälle oder ähnliche Dinge handeln.
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1 Einzelwertungen
1.1 Grafik und Sound
Im Großen und Ganzen kann die Grafik bestenfalls als guter Durchschnitt bezeichnet werden (wenn überhaupt), denn trotz Priorisierung auf die Bildqualität in den Einstellungen haben die Texturen meistens nur mittelmäßige Auflösungen. Die Bodentexturen sind oft sogar so verpixelt und schlecht, dass sie nur aus einiger Entfernung gut aussehen.
Die 3D-Modelle der verschiedenen Fahrzeuge sind dagegen weitestgehend in Ordnung und machen einiges her. Zwar hätten an manchen Rundungen und noch anderen Stellen ein paar Polygone mehr nicht geschadet, da die Modelle hier etwas grob wirken, allerdings fällt das nur bei genauerer Betrachtung auf.
Wirklich sehr gut wirken vor allem die unterschiedlichen Wettereffekte, wenn es schneit oder stark regnet. Ein grafisches Highlight stellen dann noch die vielen bunten Lichter dar, welche hauptsächlich auf den Strecken mit Eis und Schnee zu sehen sind und auch erst in der Dunkelheit ihre volle Pracht so richtig entfalten. Dass auf anderen Strecken manche Bereiche wie Kurven und Engstellen bei Nacht dagegen schlecht bis überhaupt nicht ausgeleuchtet sind – und hier auch die Scheinwerfer des eigenen Autos nichts bringen – stört einen dann fast schon nicht mehr sonderlich.
Im Audiobereich wurde dagegen fast alles richtig gemacht bzw. gut umgesetzt. Bei den Sounds der Fahrzeuge, allen voran natürlich die Motorensounds, gibt es keine negativen Auffälligkeiten – auch wenn diese ruhig etwas kraftvoller und aggressiver hätten sein können. Bei den restlichen Sounds und der Musik gibt es dagegen nichts zu beanstanden, außer der allgemeinen Mittelmäßigkeit.
Das einzig wirklich Schlechte am Audio in DIRT 5 ist dieser nervige und einfach nur peinliche Podcast, der im Karrieremodus immer wieder zwischen den Rennen abgespielt wird und dem man nur begrenzt zuhören kann. Dummes Gerede und schlechte Witze dominieren hier den Großteil der Zeit, sodass ich meistens unverzüglich in das nächste Rennen gestartet bin. Ein perfektes Beispiel dafür, dass man nicht jedem dämlichen Trend nachlaufen sollte, nur um mit seinem Produkt innovativ oder hip zu wirken.
1.2 Steuerung und Eingaben
Auf gemachte Eingaben spricht die Steuerung sehr gut an und auch das allgemeine Gefühl ist hervorragend. Die anfängliche Tastenbelegung hält sich an gängige Standards, weshalb sie für erfahrene Gamer kein Problem darstellt, aber auch von Anfängern leicht erlernt werden kann. Sollte das Layout trotzdem stören, können sämtliche Aktionen im Spiel neu belegt werden. Im Gegensatz zu alternativen Layouts stellt diese Option natürlich die beste Lösung dar, weil es einem den maximalen Grad an Freiheit ermöglicht.
In den erweiterten Einstellungen der Steuerung lassen sich unter anderem das Lenkradspiel, das Gaspedalspiel und das Bremspedalspiel einstellen. Im Menü für die Tastenbelegung steht einem außerdem noch ein Reiter für die Eingabemeldungen zur Verfügung. Hier kann die Resonanz von betätigten Tasten überprüft werden, um so bspw. zu prüfen, ob eine bestimmte Taste bei voller Betätigung auch den vollen Ausschlag bringt.
Vor allem die zuletzt genannten Werkzeuge helfen einem erheblich dabei, die Einstellungen und den verwendeten Controller so einzustellen und abzustimmen, damit er das für einen persönlich perfekte Verhalten aufweist. Hier wurde von den Entwicklern also alles richtig gemacht.
1.3 Interface und Menüs
Zum Interface selbst lässt sich nicht viel sagen. Die wichtigsten Angaben (aktuelle Drehzahl und Geschwindigkeit, eingelegter Gang, die Minimap, aktuelle Position und die der Gegner usw.) sind enthalten und auch die Positionierung dieser Elemente ist in Ordnung. Nur eine Anzeige des aktuellen Kilometerstands des verwendeten Fahrzeugs im Interface wäre noch gut gewesen, aber das ist nur eine Kleinigkeit.
Eine Anzeige für die beste Rundenzeit der aktuellen Strecke im Interface fehlt komplett. Beim Überqueren der Start-Ziel-Linie sind lediglich die Differenzen zu sehen, also wie viele Sekunden man über oder unter dem Streckenrekord im aktuellen Rennen liegt. Außerdem hört sich die Bezeichnung „Lackabtausch“, welche manchmal bei den Zusatzaufgaben in den Rennen verwendet wird, nicht korrekt bzw. nicht sehr deutsch an. Ich tippe daher auf einen Übersetzungsfehler, da hier Lackaustausch oder auch Lackabrieb eher passen würde.
Die Menüs sind alle gut aufgebaut und auch übersichtlich, sodass man sich gut zurechtfindet. Auf einzelnen Oberflächen fehlen mir aber essenzielle Informationen. Bspw. wird am Ende eines Rennens stets nur die Gesamtzeit angezeigt. Jedoch wäre es vor allem bei längeren Rennen mit vielen Runden immer wieder interessant gewesen, die einzelnen Rundenzeiten zu sehen – und zusätzlich vielleicht noch die Sektorzeiten.
Außerdem fehlen bei der Auswahl der Strecke simple Angaben wie die Streckenlänge und eine kleine Übersicht, auf der der Streckenverlauf zu sehen ist. Abschließend ist noch ein weiterer Textfehler zu erwähnen. Die letzte Option in den Einstellungen trägt die Bezeichnung „DATEN HOCHSPAREN SPEICHERN“. Scheinbar ein weiterer Übersetzungsfehler, den die Qualitätssicherung wohl übersehen hat – falls das Spiel diese Abteilung überhaupt jemals durchlaufen hat.
1.4 Technische Umsetzung
Während der gesamten Spielzeit ist es zu keinem einzigen Absturz des Spiels oder zu ähnlichen Zwischenfällen gekommen. Auch die Framerate war durchgehend und in allen Situationen konstant, trotz Priorisierung auf der Bildqualität in den Einstellungen. Liegt die Priorisierung dagegen auf der Leistung, ist die Kamera (rein vom Gefühl her) ständig am ruckeln und es kommt immer wieder zu kleinen Aussetzern und Einbrüchen in der Framerate.
Durch dieses Verhalten bei den entsprechenden Einstellungen verliert diese Option vollkommen an Bedeutung, da sie ihren Zweck eindeutig verfehlt. Des Weiteren befinden wir uns wohl mittlerweile in einer Zeit, in der immer mehr Entwickler endgültig zu faul geworden sind, um ihre Spiele ordentlich zu optimieren. Stattdessen wird man als Spieler mit einer billigen Lösung abgespeist, sich zwischen Grafik und Leistung entscheiden zu müssen.
Die KI der Gegner zählt definitiv zu den größten Schwächen in DIRT 5. Zwar kann zwischen insgesamt fünf Schwierigkeitsstufen gewählt werden, allerdings werden dadurch zu einem sehr großen Teil nur die Geschwindigkeiten verändert, mit der die Gegner dann unterwegs sind. Was dagegen nicht beeinflusst wird, sind bspw. eine aggressivere Fahrweise, verlassen der Ideallinie zum Überholen von Gegnern (oder um gegnerische Überholmanöver zu blockieren) oder andere Verhaltensweisen, die eine höhere Schwierigkeit ansatzweise signalisieren würden.
Nach dem Spielen von einem oder mehreren Playgrounds kommt es bei normalen Offline-Rennen (Story und Arcade) immer wieder zu Audioproblemen, da die Sounds für Zusammenstöße jeglicher Art und auch die der verschiedenen Untergründe (Eis, Schnee, Schotter, Asphalt usw.) plötzlich nicht mehr vorhanden sind. Lediglich das Gejubel der Zuschauer und der Sound des Motors sind in einem solchen Fall noch zu hören. Lösen lässt sich dieses Problem dann nur noch durch einen Neustart des Spiels, da auch der Wechsel der Strecke oder des Fahrzeugs hier nichts bringt.
Zu den weiteren Schwächen zählen dann noch viele Kleinigkeiten, die einfach nur nerven, heutzutage aber scheinbar zum Standard gehören, mit dem man sich wohl abfinden muss. Bspw. diese lästige Meldung, die ständig alle paar Sekunden bis Minuten nur in den Menüs erscheint und einem sagen will, dass die Verbindung zu den Servern unterbrochen wurde, obwohl kein Fehler mit dem Internet, den Servern oder der Verbindung zu diesen vorliegt. Und dann enthält diese Meldung auch noch Textfehler – oder eher einen maschinellen Übersetzungsfehler.
1.5 Spielmechaniken
Auch bei den Mechaniken gibt es sehr viele Defizite, allerdings zieht sich das ja bereits durch das gesamte Spiel. Es beginnt damit, dass die Fahrzeuge zwar in den Kategorien Performance und Handling in entsprechende Klassen von C (schlechteste) bis S (beste) eingeteilt sind, einem aber kein Leistungstuning oder zumindest einfachste Anpassungsmöglichkeiten zur Verfügung stehen.
Durch diesen Umstand, dass die Fahrzeuge nicht verändert bzw. angepasst werden können, wird jedoch auch die Wahl des Fahrzeugs zum Großteil hinfällig, da es in jeder Fahrzeugklasse immer mindestens ein Top-Fahrzeug gibt, mit dem der Rest (fast) nicht mithalten kann. Es wird zwar damit argumentiert, dass man durch die Verwendung eines schlechteren Fahrzeugs ja auch mehr Punkte bekommt, allerdings ist dieser Wert so lächerlich gering, dass es kaum einen Unterschied macht.
Das Absolvieren der verschiedenen Rennen und Events – was ja die Hauptbeschäftigung in DIRT 5 darstellt – wurde in seinem Ablauf so extrem langweilig umgesetzt. Zu Beginn eines solchen Events wird lediglich die aktuelle Strecke mithilfe einer simplen Kamerafahrt und aus diversen Blickwinkeln gezeigt. Danach beginnt sofort der Countdown zum Start des Rennens, ohne zuvor die Startaufstellung oder eine Übersicht der Gegner zu zeigen – oder einer sonstigen Einführungssequenz.
Außerdem gibt es kein Qualifying oder eine alternative Methode, um seine Startposition zu verbessern. Bis auf wenige Ausnahmen startet man daher immer auf dem letzten Platz bzw. aus der letzten Reihe. Am Ende des Rennens wird dann bloß eine einfache und sehr abgespeckte Übersicht mit der Platzierung, Anzahl der Runden, Gesamtzeit usw. eingeblendet, gefolgt von der Siegerehrung, bei der die stehenden Autos – also wieder keine Animation oder Ähnliches – der drei Erstplatzierten kurz eingeblendet werden. Die Aufmachung könnte also kaum schlechter und uninspirierter sein.
Abschließend noch ein paar Worte zu den jeweils drei verschiedenen, optionalen Zusatzaufgaben, die in den Rennen für kleine Extrabelohnungen erledigt werden können. Diese Aufgaben sind eigentlich eine gute Idee, da sie für etwas Abwechslung sorgen und die ansonsten recht langweiligen Rennen zumindest etwas interessanter machen. Stellenweise mangelt es aber auch hier an der Umsetzung, da sich bestimmte Aufgaben auf einzelnen Strecken einfach unmöglich erledigen lassen.
Bspw. kann man bei einem Rennen mit nur drei Runden keine sieben Sekunden in der Luft verbringen, wenn sich auf der Strecke nur eine Sprungchance befindet, mit der man maximal zehn Meter weit kommt und dabei allerhöchstens eine halbe Sekunde lang in der Luft ist. Des Weiteren ist es nicht möglich, 20 Sekunden lang ununterbrochen über 120 km/h zu fahren, wenn der Großteil der Strecke aus engen Kurven und anderen langsamen Abschnitten besteht und die längste Gerade allenfalls ein paar hundert Meter lang ist (wenn überhaupt).
1.6 Spielwelt
In DIRT 5 stehen insgesamt 86 Strecken zur Auswahl, welche sich auf zehn unterschiedliche Länder bzw. Schauplätze verteilen. Und obwohl es sich dabei tatsächlich nur um 43 einzigartige Strecken handelt, da sich alle in beide Richtungen befahren lassen, stellt das trotzdem noch eine beachtliche Menge dar. Außerdem beinhaltet der Karrieremodus noch zusätzliche Strecken für die darin enthaltenen Gymkhana- und Pathfinder-Events.
Bei einigen Strecken ist ein schönes Fahrgefühl aber nur in ihrer originalen Richtung gegeben (vielleicht, weil sie eben so designt und dann korrekt abgestimmt und optimiert wurden), in die entgegengesetzte Richtung fahren sie sich dagegen oft nicht so gut. Hier sind dann Kurven in manchen Bereichen zu eng, Absperrungen und andere Objekte stören an bestimmten Stellen oder durch Sprünge kann man nicht so fahren, wie es eigentlich der Fall sein sollte.
Ein absolutes Highlight bilden die schönen und auch außergewöhnlichen Schauplätze der Strecken. So finden manche Rennen an einem Sandstrand in Brasilien statt, mit dem Meer auf der einen und der Großstadt auf der anderen Seite, oder man bahnt sich seinen Weg durch einen italienischen Steinbruch, wo einem wegen der steilen Felswände und langen Sprünge schon mal schwindlig werden kann. Am eindrucksvollsten sind aber die Strecken, die sich auf dem gefrorenen East River und Roosevelt Island befinden.
Besonders gut gefällt mir auch, dass sich auf vielen Strecken immer wieder Schikanen, enge Kurven und andere schwierige Stellen mit weiten Kurven und breiten Geraden abwechseln. Außerdem werden die Strecken an den Rändern nicht überall durch Absperrungen, Mauern, Zäune, Gebäude usw. begrenzt, sondern sind an vielen Stellen offen, sodass bspw. einzelne Felsen oder auch Wurzeln in die Strecke hineinragen. All dies Eigenschaften führen zu mehr Abwechslung und werten das Erlebnis auf den Strecken und in den Rennen deutlich auf.
Als ebenfalls positiv zu bewerten sind die Auswirkungen der Wettereinstellungen auf die verschiedenen Rennstrecken. So können z. B. der Sandstrand in Brasilien oder der Wüstenboden in Marokko und Afrika schon mal unter einer weißen Schneedecke verschwinden. Des Weiteren bilden sich bei starkem Regen überall kleine und große Pfützen (stellenweise wirken die Strecken dabei fast schon wie überschwemmt), was normale Rennen in regelrechte Schlammschlachten verwandelt.
1.7 Trophäen
Verglichen mit anderen Games ist die Anzahl der Trophäen in DIRT 5 relativ gering, da es mit der Platin-Trophäe insgesamt nur 21 sind. Beachtet man allerdings den Spielumfang, ist diese Menge angemessen und auch ausreichend. Die geringe Anzahl erklärt dann auch gleich die Verteilung von sechsmal Bronze, sechsmal Silber und achtmal Gold, welche mir wiederum sehr gut gefällt.
Die Trophäen lassen sich alle sehr leicht erspielen, was vor allem zwei Gründe hat. Zum einen müssen die Rennen und Events nicht unbedingt gewonnen werden, man muss sie lediglich abschließen oder sogar nur freischalten, zum anderen ist keine der Trophäen an einen Schwierigkeitsgrad gebunden. Diese Eigenschaften führen im Umkehrschluss aber auch dazu, dass das Erspielen der Trophäen fast schon langweilig und wenig motivierend ist, da sie eben keine wirkliche Herausforderung darstellen.
Beim Spielen der Karriere lassen sich die meisten Trophäen freischalten. Auch werden alle Inhalte weitestgehend abgedeckt, sodass man eigentlich nichts verpasst, sollte man sich ausschließlich an den Trophäen orientieren. Den einzigen Schwachpunkt stellt die Trophäe „Ein bisschen Benzingeld wär nett“ dar, bei der man insgesamt 1000 Meilen (etwa 1609 Kilometer) fahren muss.
Da bei mir nach Abschluss der Karriere und fast aller Events erst 777 Kilometer auf dem Tacho waren, und auch alle anderen Trophäen bereits freigeschaltet wurden, war für diese letzte Trophäe also noch einiges an Farming notwendig. Zwar wäre das grundsätzlich auch kein Problem, weil die Rennstrecken aber alle so kurz sind, kann es trotz der großen Auswahl schnell langweilig werden.
1.8 Spielspaß
Der meiste Spaß ergibt sich definitiv aus dem Fahrverhalten der Fahrzeuge. Sie lassen sich in allen Situationen gut und präzise steuern und auch das Handling ist einfach hervorragend. Das Driften durch die Kurven bspw. fällt einem dadurch sehr leicht und man fühlt sich schnell wie ein echter Profi.
Besonders das Entdecken und Ausprobieren von verschiedenen Playgrounds, die von anderen Spielern aus der ganzen Welt erstellt wurden, macht teilweise sehr viel Spaß. In der großen Auswahl lassen sich immer wieder gut durchdachte Strecken und verrückte Spielplätze finden. Auch wenn hier teilweise erst lange gesucht werden muss, bis sich die wirklich guten Inhalte blicken lassen, da man sich vorher erst einmal durch den Müll wühlen muss, der eher von den meisten produziert wird.
Ein Defizit im Karrieremodus drückt den Spielspaß nach unten. Hierbei handelt es sich um die Ladezeiten vor den Rennen und Events. Verglichen mit dem geladenen Inhalt, also das eigene Fahrzeug, die Strecke und (eventuell) die Gegner, sind diese mit durchschnittlich über einer halben Minute relativ lang. Dazu werden im Ladebildschirm keine Ausschnitte der Strecke oder hilfreiche Tipps zum Spiel gezeigt, was eigentlich fast schon Standard ist, sondern nur das Erkennungssiegel des entsprechenden Landes mit dem Namen der Strecke und dem Rennmodus.
Für ein paar schnelle Rennen zwischendurch oder etwas Spaß mit einem Freund ist DIRT 5 völlig ausreichend und gut geeignet. Lange Sitzungen sind dagegen fast nicht möglich, da es aufgrund der mangelnden Abwechslung und der stets monotonen Abläufe im gesamten Spiel viel zu schnell langweilig wird. Wenn man allerdings auf solche Dinge steht, ist das natürlich etwas anderes.
1.9 Story und Spieldauer
Trotz des Karrieremodus – der ja den eigenen Weg an die Spitze darstellen und erzählen soll – kann von einer vorhandenen Story eigentlich nicht gesprochen werden. Lediglich ein paar Audionachrichten von AJ, die nach manchen Rennen den Fortschritt in der Karriere kommentieren und die man erhält, nachdem eine höhere Stufe für neue Events freigeschaltet wurde, lassen überhaupt auf eine Art Story schließen.
Bei über 150 Rennen und Events sollte man eigentlich meinen, es gäbe genug zu tun und man sei eine Weile beschäftigt. In Wirklichkeit ist das alles aber mehr Schein als Sein, da viele Rennen bloß über zwei oder drei Runden gehen. Bei den teils sehr kurzen Strecken führt das dann dazu, dass ein Rennen nur ein paar Minuten dauert. Bei den zuvor erwähnten recht langen Ladezeiten ist das ein ziemlicher Witz und die Wartezeit eigentlich nicht wert.
Dazu fühlt sich der Karrieremodus auch noch so unglaublich langweilig und sinnlos an. Außer den Videos, die am Anfang eines neuen Rennmodus wie Land Rush, Stampede oder Ice Breaker abgespielt werden und dessen Besonderheiten erklären sollen (was sie aber nicht gut machen), gibt es keine Animationen oder Vorstellungen einzelner Gegner oder sonstige Filme, die die Stimmung anheizen und Lust auf mehr machen.
Stattdessen wirkt der Karrieremodus mehr wie das stumpfsinnige Abarbeiten einer ewig langen Liste von Events. Selbst die finalen Rennen laufen so langweilig ab wie der Rest, denn auch hier gibt es kein Einführungsvideo oder sonstige Elemente, die diese Ereignisse besonders machen würden. Lediglich am Ende des ersten finalen Events, in welchem man den Endgegner das erste Mal besiegt, wird ein kurzes Video mit Glückwünschen von AJ und dem üblichen Gelaber gezeigt. Allerdings bildet dieses enttäuschende und langweilige Ende auch einen passenden Abschluss für diesen enttäuschenden und langweiligen Modus.
1.10 Playgrounds und Online
Um sich seine eigene Strecke zu erstellen oder sich seinen eigenen Spielplatz zu erschaffen, stehen einem im Playgrounds-Editor über 300 verschiedene Objekte und relativ viel Platz zur Verfügung. Und obwohl auch hier viele Objekte wieder nur recycelt wurden, da sie oft dieselbe Form haben und sich nur in ihrem Aussehen bzw. in den verwendeten Texturen unterscheiden, ist die Auswahl trotzdem sehr groß und es lassen sich erstaunliche Dinge damit erschaffen.
Der Onlinemodus in DIRT 5 ist alles in allem sehr schwach. Die erste Enttäuschung erlebt man bereits bei der Auswahl der Rennstrecke und der Fahrzeugklasse – denn eine solche gibt es hier nicht. Es gibt keinerlei Einstellmöglichkeiten oder irgendwelche Filter, um mit seinem Lieblingsfahrzeug auf seiner Lieblingsstrecke fahren zu können. Stattdessen wird man unverzüglich in eine Warteschlange geworfen, bei der dann auch noch die angegebenen durchschnittlichen Wartezeiten nicht einmal ansatzweise stimmen.
Dass die angegebenen Wartezeiten abweichen können, weil sie ja den Durchschnitt wiedergeben oder auch nur Schätzungen sind, ist klar und eigentlich auch in Ordnung. Wenn es allerdings heißt „Durchschnittliche Wartezeit 4 Sek.“ und die tatsächliche Wartezeit dann aber über eine Minute beträgt, kommt man sich leicht verarscht vor. Außerdem waren solch lächerlich hohe Abweichungen keine Ausnahmen oder Einzelfälle, sondern bei mehreren Versuchen stets der Normalfall.
Das Schlimmste am Onlinemodus ist jedoch (und auch das ist heutzutage einfach schon trauriger Standard), dass es sich hierbei mal wieder um einen Sammelplatz für beschissene Arschlöcher und asoziale Deppen handelt. Liegt man nicht mehrere Sekunden in Führung oder sind keine Gegner direkt vor und hinter einem, kann man in keinem einzigen Rennen normal und ungestört fahren. Jeder rammt hier jeden, und ist man im Mittelfeld von Gegnern umgeben, wird man in jeder Kurve von hinten aus gezielt nach außen in die Absperrung gedrängt.
Auch lenken viele vor den Kurven erst gar nicht ein, sondern fahren mit Vollgas geradeaus weiter, um entweder den Vordermann gezielt zu eliminieren – indem es ihn durch die Berührung dreht oder er sich mehrfach überschlägt – oder weil sie meinen, sie würden so schneller durch die Kurve kommen (was nicht der Fall ist, aber für solche geistigen Tiefflieger ja keine Rolle spielt). Bei solchen Bedingungen reichen dann auch bereits wenige Rennen aus, um die Lust an diesem Modus schnell wieder zu verlieren.
Was im Onlinemodus ebenfalls sehr nervig ist, sind – neben den langen Wartezeiten bei der Suche nach Rennen – die deutlich erhöhten Ladezeiten. Außerdem lassen sich die Grafiken, die nach den Rennen und Events zeigen, wie viel Geld und wie viele Erfahrungs- und Rufpunkte man erhält, nicht überspringen – so wie es offline bspw. in der Karriere möglich ist. All diese Punkte führen dazu, dass man fast schon die Hälfte der Gesamtzeit mit langweiligem Warten verbringt.
2 Gesamtwertung
Abschließend werden die erreichten Punkte in den einzelnen Kategorien und die Gesamtwertung noch grafisch dargestellt. Auf diese Weise lassen sich die Stärken und Schwächen von DIRT 5 schnell und einfach auf einen Blick erkennen.
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