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Bewertungskategorie 3: Interface und Menüs

Bewertungskategorie Interface und Menüs

Um auf unterschiedliche Situationen reagieren zu können, stellt das Interface dem Spieler permanent Informationen in Echtzeit zur Verfügung, ohne dabei das Sichtfeld (im Idealfall) überwiegend stark einzuschränken. Bei den Menüs und restlichen Oberflächen verhält es sich ähnlich. Neben reinen Informationen beinhalten sie meistens noch zusätzliche Dinge wie Statistiken, eine Karte der Spielwelt, Infos über Sammelobjekte, hilfreiche Tutorials und vieles mehr.

Die dritte Bewertungskategorie konzentriert sich daher auf das Interface und die Menüs in den Spielen. In diesem Artikel wird ausführlich erklärt, auf was es bei der Bewertung ankommt und welche Schwerpunkte in dieser Bewertungskategorie gesetzt werden. Diese Kategorie zählt außerdem zu den Standard-Bewertungskategorien, weshalb sie auch bei jedem Spiel zum Einsatz kommt. Des Weiteren teilt sich diese Kategorie noch in einen Bereich für das Interface und einen Bereich für die Menüs auf.

1. Bewertungskriterien für das Interface

Als erstes wird geprüft, wie viel Platz des Sichtfeldes von den einzelnen Teilen des Interface eingenommen wird. In Verbindung dazu kommt es auch darauf an, wie sich die Menge an bereitgestellten Informationen zum eingenommen Platz verhält. Manchmal müssen viele Elemente bzw. Informationen im Interface angezeigt werden, wofür dann auch ausreichend Platz zur Verfügung stehen sollte, auch wenn dafür die Sicht etwas mehr eingeschränkt wird. Manche Spiele kommen dagegen mit weniger (oder sogar komplett ohne Interface) aus oder stellen die Informationen auf eine andere Weise bereit.

Falls sich das Interface an bestimmte Situationen im Spiel automatisch anpasst bzw. Teile davon aus- oder einblendet, wird das ebenfalls berücksichtigt. Werden Dinge wie Munition und verfügbare Ausrüstung bspw. erst eingeblendet, wenn die Waffe gezogen wird oder ein Kampf startet, kann das vorteilhaft sein, da diese Informationen ansonsten eher unwichtig sind. So bleibt das Interface außerhalb eines Kampfes aufgeräumt und das Sichtfeld weniger eingeschränkt. Auch könnte sich das Interface dahingehend anpassen, dass in einem Flugzeug zusätzlich ein künstlicher Horizont eingeblendet wird oder ein Tiefenmesser in einem U-Boot.

Im Interface spielt es ebenfalls eine entscheidende Rolle, wie und wo einzelne Elemente und Anzeigen angeordnet sind. Werden zusammenhängende Dinge wie Munition und Granaten oder Lebenspunkte, Mana, Ausdauer usw. in einer Ecke zusammengefasst oder sind diese Sachen eher willkürlich angeordnet. Dabei kann es nämlich schnell nervig und auch ermüdend werden, wenn man seinen Blick in stressigen Situationen ständig in die verschiedenen Ecken richten muss, um bestimmte Informationen zu erhalten. In speziellen Situationen kann es wiederum Sinn machen, manche Elemente zu trennen bzw. anders anzuordnen.

Bei dem letzten Punkt in diesem Abschnitt der Bewertungskategorie handelt es sich noch um die Untertitel. Haben Spiele bspw. nur eine englische Sprachausgabe und hat man Probleme mit dieser, nehmen Untertitel in der eigenen Sprache eine sehr wichtige Rolle ein. Aber auch nicht übersetzte Untertitel können wichtig sein, wenn die Personen im Spiel bspw. einen schwer verständlichen Akzent oder Ähnliches haben.

Verwenden die Untertitel dieselbe Sprache wie der Rest des Spiels, wird vor allem darauf geachtet, ob das Gesagte mit dem Geschriebenen übereinstimmt. Haben die Untertitel dagegen eine übersetzende Funktion, wird geprüft, ob der Inhalt sinngemäß wiedergegeben wird (das gilt allerdings nur für Deutsch und Englisch). Dazu wird noch auf Dinge wie Rechtschreibfehler, Formatierungsfehler und fehlende Buchstaben, Worte oder sogar ganze Abschnitte in den Untertiteln geachtet.

2. Bewertungskriterien für die Menüs

In diesem Teil der Bewertungskategorie werden dann alle restlichen Oberflächen untersucht, die nichts mit dem Interface zu tun haben. Hier wird als erstes auf ein einheitliches Design aller Menüs geachtet. Sollten dennoch Abweichungen oder sogar komplett andere Menüs bzw. Designs vorkommen, wird geprüft, ob damit ein bestimmter Zweck erfüllt werden soll (z.B. klare Abgrenzung verschiedener Bereiche) oder es aus anderen Gründen einfach nicht möglich war, alles einheitlich zu gestalten.

Des Weiteren spiel die Menüführung eine zentrale Rolle. Vor allem bei sehr vielen Menüs und Oberflächen ist eine intuitive und angenehme Menüführung unerlässlich. Wenn verschiedene Menüs mehrere Unterebenen besitzen oder auch auf komplett andere Menüs verweisen, ist es dazu noch wichtig, dass man bei einem oder mehreren Schritten zurück auch wieder zu den vorherigen Oberflächen gelangt, und nicht plötzlich ganz woanders landet.

Auch die Anzahl aller Menüs und deren struktureller Aufbau sind zu untersuchen. Müssen viele Informationen bereitgestellt werden und lassen sich diese in verschiedene Kategorien zusammenfassen, machen mehrere einzelne Oberflächen, die weniger Inhalt haben und dafür übersichtlicher sind, mehr Sinn, als alles auf nur wenige Oberflächen zu quetschen. Sind die Menüs gut strukturiert und ordentlich beschriftet, stellen mehrere Untermenüs, die immer mehr in die Tiefe gehen, also kein Problem dar.

Analog zum gerade genannten Punkt, spielt auch der Aufbau der einzelnen Oberflächen eine Rolle. Es bringt nichts, sich mehrere Untermenüs zu sparen, wenn man dafür wenige Oberflächen mit Informationen vollstopft und diese dadurch extrem unübersichtlich werden. Andersherum verhält es sich allerdings ähnlich. Müssen eigentlich zusammengehörende Infos, Zahlen, Statistiken, Eigenschaften usw. erst über mehrere Menüs mühsam zusammengesucht werden, weil dadurch die Oberflächen schlanker und schöner wirken, verfehlt das ebenfalls seinen Zweck.

Dieser Teil der Bewertungskategorie schließt auch sämtliche Ansichten der Spielwelt ein. Dazu zählen einfache Darstellungen wie etwa normale 2D-Karten bis hin zu speziell gestalteten 3D-Modellen bzw. Ansichten der Spielwelt, in denen sich auch Gebäude und andere komplexe Strukturen in der Landschaft erkennen lassen. Außerdem kommen noch weitere Darstellungen wie die des eigenen Charakters, Waffen, Fahrzeuge usw. in den Menüs hinzu, falls solche im Spiel vorhanden sind.

Zusätzlich zu den Untertiteln im Interface, werden auch alle Texte, Beschreibungen, Erklärungen, Missionstexte, Ankündigungen usw. in den Menüs geprüft. Vor allem bei übersetzten Texten, die lediglich maschinell in andere Sprachen übersetzt wurden, kommt es manchmal vor, dass einzelne Elemente oder sogar ganze Abschnitte noch in der Originalsprache vorhanden sind. Aber auch Formatierungsfehler, Rechtschreibfehler und fehlende Buchstaben und Worte treten häufiger auf, als es den Entwicklern lieb ist.

Neben den optischen Aspekten werden in dieser Bewertungskategorie auch noch technische Schwächen der Menüs und des Interface aufgenommen. Dabei liegt der Fokus besonders auf fehlerhaften Anzeigen und wie lange die Menüs brauchen, um sich zu öffnen und zwischen verschiedenen Oberflächen zu wechseln. Aber auch Lags und verzögerte Eingaben, wenn sie ausschließlich in den Menüs auftreten, fließen in die Wertung in dieser Bewertungskategorie ein. Auch dieser Punkt könnte wieder zur technischen Umsetzung gezählt werden, rundet diese Bewertungskategorie aber besser ab.

3. Zusammenfassung in Stichpunkten

Hier werden alle Schwerpunkte und Kriterien dieser Bewertungskategorie noch einmal zusammengefasst und kompakt in Stichpunkten aufgelistet. Alle hier aufgeführten Dinge müssen dabei nicht zwangsläufig in jedem Spiel enthalten sein. Fehlen bestimmte Inhalte, werden diese bei der Bewertung einfach weggelassen, was sich aber nicht negativ auf die Gesamtwertung auswirkt.

Bewertungskriterien für das Interface:

  • Aufbau, Gestaltung und Platzverbrauch
  • Bestandteile (Minimap, Lebensanzeige, Munition usw.)
  • Informationsgehalt und Verständlichkeit
  • Dynamische Anpassung an verschiedene Situationen
  • Fehler und andere Auffälligkeiten in den Untertiteln

Bewertungskriterien für die Menüs:

  • Aufbau, Gestaltung und Einheitlichkeit
  • Verständlichkeit aller Oberflächen
  • Informationsgehalt und Platzverbrauch
  • Menüführung und Navigation
  • Verzögerungen und andere Auffälligkeiten
  • Anzahl aller Oberflächen und Menüs
  • Fehler in allen Menüs und Texten

Im nächsten Artikel wird die vierte Standard-Bewertungskategorie Technische Umsetzung vorgestellt und deren Schwerpunkte bei der Bewertung ausführlich erklärt.



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