Mit immer besser werdenden Technologien spielt auch die Grafik in heutigen Spielen eine immer größere Rolle. Nicht selten zählt sie zu den Hauptgründen, warum ein Game gekauft wird (oder nicht). Aber auch im auditiven Bereich steigen die Ansprüche stetig weiter an. Hier sind es vor allem gute und einzigartige Soundtracks, die einem bei der Kaufentscheidung helfen.
Die erste Bewertungskategorie konzentriert sich daher auf die Grafik und den Sound der Spiele. In diesem Artikel wird ausführlich erklärt, auf was es bei der Bewertung ankommt und welche Schwerpunkte in dieser Bewertungskategorie gesetzt werden. Diese Kategorie zählt außerdem zu den Standard-Bewertungskategorien, weshalb sie auch bei jedem Spiel zum Einsatz kommt. Des Weiteren teilt sich diese Kategorie in einen Bereich für die Grafik und einen Bereich für den Sound auf.
1. Bewertungskriterien für die Grafik
Am Anfang steht der allgemeine Gesamteindruck aller grafischen bzw. sichtbaren Elemente (Menüs und Ähnliches ausgenommen). Hier wird sozusagen das Gesamtbild betrachtet, indem unter anderem Dinge wie eingesetzte Farben und Farbkonzepte analysiert werden. Außerdem wird untersucht, welche Wirkung bestimmte Farben haben, mit welchen Kontrasten im Spiel gearbeitet wird und wo Defizite auftreten oder eventuell noch Verbesserungspotenzial herrscht.
Einen der wichtigsten Kritikpunkte in diesem Teil der Bewertungskategorie stellen die verwendeten Texturen dar. Dabei liegt der Fokus auf mehreren Eigenschaften. Als erstes spielt die durchschnittliche Auflösung der Texturen eine entscheidende Rolle, ist diese nämlich nicht hoch genug oder sogar so schlecht, dass man bereits von weitem einzelne Pixel erkennen kann, ist das mit dem heutigen Stand der Technik nicht mehr vertretbar. Einzelne Spiele, die speziell auf solche Texturen bzw. einen solchen Grafikstil setzen, bilden hier natürlich die Ausnahme.
Als zweites wird bei den Texturen geprüft, ob sie alle in etwa die gleiche Pixeldichte auf eine bestimmte Fläche aufweisen. In Spielen gibt es immer wieder gewaltige Unterschiede was dieses Thema angeht. Bspw. besitzen die Texturen der Spielfiguren und Waffen meistens eine sehr hohe Auflösung, während in der Spielwelt überwiegend Objekte mit niedrig aufgelösten Texturen zu sehen sind. Durch diese Unterschiede wird oft das Gesamtbild zerstört, denn selbst eine durchgehend schlechte bis mittlere Auflösung der Texturen ist immer noch besser, als die Mischung von extrem guten und extrem schlechten Texturen.
In diesem Teil der Bewertugskategorie werden auch sämtliche 3D-Modelle im Spiel genau unter die Lupe genommen. Bei ihnen kommt es vor allem auf die Anzahl der Polygone an und ob diese auch ausreichend ist. Zwar gibt es hier den Vorteil, dass bei einzelnen Modellen mit sehr guten Texturen teilweise viele Polygone gespart werden können, allerdings gibt es auch Grenzen. Selbst die besten Texturen bringen nichts, wenn sie bei minderwertigen 3D-Modellen zum Einsatz kommen.
Falls im Spiel Zwischensequenzen vorkommen, werden diese ebenfalls untersucht. Ähnlich wie bei den Texturen, zählt hier vor allem der qualitative Unterschied der Zwischensequenzen zur restlichen Grafik im Spiel. Handelt es sich um aufwendig gerenderte Cutscenes, die fast schon wie Realfilme wirken, während die eigentliche Grafik deutlich schlechter ist, zerstört das ebenfalls das Gesamtbild, da sie nicht zum Rest passen und eher wie ein Fremdkörper wirken (auch wenn sie vielleicht nur selten vorkommen).
Weisen die Zwischensequenzen dagegen eine geringfügig bessere Qualität auf und passen somit noch zum Rest der Grafik, ist das meistens akzeptabel. In Echtzeit gerenderte Cutscenes, welche zur allgemeinen Grafik passen, da sie auf demselben Qualitätslevel sind, stellen dagegen die beste Lösung dar. So werden außerdem auch Veränderungen der Spielfigur wie andere Outfits und Waffen immer gezeigt, was bei vorgerenderten Cutscenes nicht der Fall ist, und alles wirkt wie aus einem Guss.
Nicht zu vergessen sind natürlich noch Partikeleffekte wie Feuer, Rauch, Explosionen, Funken, Staub usw., jegliche Wettereffekte und noch sämtliche Lichtverhältnisse. Zusammenfassend kann man für diesen Teil der Bewertungskategorie also sagen, dass hier alle grafischen Elemente im Spiel untersucht und ausgewertet werden, allerdings unabhängig von technischen Abläufen und anderen Einflüssen.
2. Bewertungskriterien für den Sound
Wie der Name schon vermuten lässt, werden in diesem Teil der Bewertungskategorie alle hörbaren Elemente untersucht, von einfachen Sounds bis hin zu komplexen Geräuschkulissen und der Musik. Vor allem bei den Sounds kommt es dabei stark auf die Art des Spiels an. Bspw. müssen sich Shooter oder Rennspiele, die ihren Fokus auf Realismus setzen oder sogar als Simulation betrachtet werden wollen, ein deutlich höheres Qualitätsniveau erreichen, als solche Spiele, bei denen der Schwerpunkt woanders liegt.
Auch die Musik spielt eine entscheidende Rolle. Hier zählt zwar auch die Qualität und Art der Musik, noch wichtiger ist aber, wie und wann sie eingesetzt wird bzw. wann sie bewusst nicht zum Einsatz kommt. Reist man z.B. durch große Gebiete, kann stimmungsvolle Musik im Hintergrund die Landschaft unterstreichen. Umgekehrt kann Musik auch dazu eingesetzt werden, um das Geschehen in actiongeladenen Situationen noch zu intensivieren. Schleicht man dagegen durch ein unbekanntes Gebiet oder ist von Feinden umgeben, macht das bewusste Weglassen von Musik eventuell mehr Sinn.
Sind Personen, Tiere, Monster usw. oder auch nur die eigene Spielfigur in irgendeiner Weise vertont, wird das in dieser Bewertungskategorie ebenfalls untersucht. Eine vorhandene Auswahl von mehreren Sprachen spielt dabei eine eher untergeordnete Rolle, vielmehr liegt der Fokus auf der Qualität der Synchronisation. Sind bspw. Dialoge, Funksprüche oder innere Monologe der Spielfigur gut zu verstehen oder haben die Synchronsprecher bei der Aufnahme einzelner Takes genuschelt. Denn sobald man ohne Untertitel nicht mehr weiß, um was es bei einem Gespräch oder in einer bestimmten Situation überhaupt geht, ist das immer ein schlechtes Zeichen.
3. Zusammenfassung in Stichpunkten
Hier werden alle Schwerpunkte und Kriterien dieser Bewertungskategorie noch einmal zusammengefasst und kompakt in Stichpunkten aufgelistet. Alle hier aufgeführten Dinge müssen dabei nicht zwangsläufig in jedem Spiel enthalten sein. Fehlen bestimmte Inhalte, werden diese bei der Bewertung einfach weggelassen, was sich aber nicht negativ auf die Gesamtwertung auswirkt.
Bewertungskriterien für die Grafik:
- Allgemeiner Gesamteindruck
- Eingesetzte Farben und Farbkonzepte
- Qualität und Auflösung der Texturen
- Qualität sämtlicher 3D-Modelle
- Vergleich von Cutscenes mit dem Rest der Grafik
- Verschiedene Wettereffekte
- Partikeleffekte wie Feuer, Rauch, Explosionen usw.
- Weitere grafische Effekte wie Filter und Shader
- Verschiedene Lichtverhältnisse
Bewertungskriterien für den Sound:
- Qualität und Vielfalt der Sounds
- Qualität und Vielfalt der Musik
- Einsatz von Musik und anderen auditiven Elementen
- Synchronisation der Dialoge und Ähnlichem
Im nächsten Artikel wird die zweite Standard-Bewertungskategorie Steuerung und Eingaben vorgestellt und deren Schwerpunkte bei der Bewertung ausführlich erklärt.
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